Es gibt zirka 200 Ranking-Faktoren, die die Rankingposition in den Suchergebnissen beeinflussen können. Manche dieser Faktoren hat Google offiziell bestätigt, andere stützen sich lediglich auf Andeutungen von Google-Mitarbeitern in Interviews und Pressemitteilungen oder lassen sich durch empirische Beobachtungen verifizieren.  

Das Unternehmen Backlinko des SEO-Experten Brian Dean hat im Rahmen einer Studie 11,8 Millionen Google-Suchergebnisse analysiert. Das Ziel der Studie war es, herauszufinden, welche Faktoren auf welche Art und Weise zu den Google-Rankings der analysierten Seiten in Beziehung stehen. In Kooperation mit Ahrefs ist eine Liste mit zwölf Erkenntnissen herausgekommen, die einige SEO-Optimierungsansätze liefert.

In diesem Artikel stelle ich sechs der Ranking-Faktoren von Google vor.

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Was sind Ranking-Faktoren?

Bei einem Ranking-Faktor handelt es sich um Kriterien, welche die Positionierung einer Website in den Suchergebnissen einer Suchmaschine beeinflusst. Dies geschieht automatisiert über die Algorithmen der jeweiligen Suchmaschinen. Die Algorithmen ändern sich ständig bzw. werden immer wieder aktualisiert und angepasst, wodurch sich der SEO-Bereich schnell wandelt.

6 wichtige Ranking-Faktoren für Google

1. Ranking-Faktor: Content

Der bedeutendste Google Rankingfaktor ist und war schon immer der Inhalt. Denn Google möchtedie Informationen der Welt organisieren und sie universell zugänglich und nützlich machen“. Deshalb misst Google qualitätsvollen Inhalt eine hohe Bedeutung zu. Sie helfen Google zu verstehen, worum es auf der Website geht und ob sie für die Suchanfrage des Nutzers relevant sind. Websites mit umfangreicheren Inhalten werden tendenziell höher eingestuft als solche mit weniger.

Nach der Studie von Backlinko nehmen Websites mit umfassenden und in die Tiefe gehenden Inhalten höhere Rankings ein als Seiten, die Themen nur angerissen haben. In der Studie wurde zur Ermittlung der Contenttiefe und -qualität der Content Grade des SEO-Optimization-Tools Clearscope herangezogen. Websites auf der ersten Position der organischen Google-Suchergebnisse haben im Schnitt eine Länge von 1.447 Wörtern. Über die ersten zehn Suchergebnisse war die Wortanzahl darüber hinaus gleichmäßig verteilt.

Natürlich sollte daneben auch auf die Rechtschreibung, das Sprachniveau und die Grammatik geachtet werden. Rechtschreibfehler sind eben ein Zeichen für schlechte Qualität. Wieso es deshalb sinnvoll ist, einen professionellen Lektor über die zu veröffentlichenden Texte lesen zu lassen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Content ist und bleibt der wichtigste Punkt, wenn es um Suchmaschinenoptimierung geht.

Die Qualität der Inhalte wird immer wichtiger, denn heutzutage kann sich der User aussuchen, wo er seine Informationen beziehen möchte. Das Ziel von Google ist es, stets das beste Suchergebnis für eine bestimmte Suchanfrage zu präsentieren. Deshalb sollte jeder Inhalt, der publiziert wird, relevant und hochwertig sein, um dieses Ziel zu erreichen. Der Fokus sollte auf einer umfassenden Behandlung eines Themenbereichs liegen.

2. Ranking-Faktor: Backlinks und interne Verlinkungen

Ein weiteres Kriterium für ein gutes Ranking bei Google sind Links. Hier unterscheidet man zwischen Backlinks und internen Links. Backlinks sind Verlinkungen, die durch externe Quellen auf eine Webseite verweisen. Ein gutes Backlink-Profil ist ein maßgeblicher Rankingfaktor. Hier ist allerdings nicht allein die Anzahl der Backlinks von Bedeutung, sondern auch deren Qualität.

Die Bedeutung von Backlinks

Die Bedeutung von Backlinks für den SEO-Erfolg einer Website lässt sich am einfachsten mit einem Beispiel aus dem Alltag erklären: Wenn man in einer fremden Stadt in einem guten türkischen Restaurant essen gehen möchte, vertraut man wohl eher der Empfehlung von einem Menschen, der aus der Türkei kommt, als von einer Person, die beispielsweise in den USA oder in Mexiko geboren und aufgewachsen ist. Wenn nun gleich mehrere Türken und Türkinnen dieses Restaurant empfehlen, verstärkt das den Eindruck, dass es sich dabei wirklich um ein gutes türkisches Restaurant handeln muss.

Genauso funktioniert auch Google: Umso mehr andere Website auf die Website verlinken, desto relevanter und vertrauenswürdiger wird die Seite für Google. Ausschlaggebend ist allerdings, dass es sich dabei um qualitativ hochwertige Links handelt. Dies ist unter anderem dann der Fall, wenn der Link sinnvoll, d.h. für den Nutzer sinnvoll ist, die verlinkende Website sich mit ähnlichen Themen beschäftigt und ebenfalls qualitativ hochwertige Inhalte veröffentlicht und viele gute Backlinks hat.

Dies bestätigt auch die Ergebnisse der Studie von Backlinko: Je quantitativer und qualitativer die Backlinks waren, die auf eine Domain verlinkt haben, desto höher fielen alle Rankings der gesamten Domain aus. Im Durchschnitt besaßen die Seiten, welche es auf den ersten Platz bei Google schafften, 3,8-mal mehr Backlinks als die in den Rankings nachfolgenden Seiten auf den Positionen zwei bis zehn. Viele Backlinks von fremden Seiten wirken sich demnach positiv auf die Rankings aus. In der Studie wurde die Link-Authority mithilfe des Ahrefs-Domain-Ratings ermittelt.

Interne Verlinkungen

Bei internen Links handelt es sich währenddessen um Verlinkungen innerhalb der eigenen Website. Wenn eine Webseite von einem Googlebot besucht wird, folgt dieser gemäß den Angaben in der robots.txt den darauf befindlichen Links. Auch der Ankertext wird dabei ausgelesen und interpretiert. Dadurch werden Hinweise auf thematisch relevante Inhalte gegeben und Google findet leichter die Inhalte der Website. Die Analyse und Verbesserung der internen Link-Struktur ist Bestandteil der Onpage-Optimierung innerhalb der Suchmaschinenoptimierung.

Dabei sollte darauf geachtet werden, dass die Website themenrelevant verlinkt wird. Das erhöht zusätzlich die Relevanz der Zielseiten. Zu vermeiden sind kaputte Links, die auf Fehlerseiten führen und dadurch die User-Experiene verschlechtern und Google das Crawlen und Indexieren erschweren. Eine gute Verlinkung zeichnet sich durch Links aus, die im Content-Bereich der Website untergebracht sind, im thematischen Zusammenhang stehen und weiterführende Inhalte bereitstellen. Darüber hinaus sollten den Links als solche erkennbar sein, einen aussagekräftigen Ankertext mit Keywords besitzen und sich auf einer Seite mit hohem Traffic befinden.

3. Ranking-Faktor: Keywords

Keywords sind Wörter und Phrasen, die Nutzer in Suchmaschinen eingeben, (meistens) um Informationen zu einem bestimmten Thema zu finden. Daraufhin wird das Keyword mit dem Index der Suchmaschine abgeglichen und der Nutzer erhält eine Suchergebnisseite (SERP) mit den Ergebnissen. Keywords spielen bei der Suchmaschinenoptimierung weiterhin eine zentrale Rolle.

Zu den wichtigsten Eigenschaften eines Keywords zählen das Suchvolumen, der Wettbewerb, der Preis (Cost-per-Click) sowie die Wortzahl.

Tipp: Neuere Websites sollten versuchen, auf Longtail-Keywords mit relativ niedrigem Suchvolumen zu optimieren, da sie weniger umkämpft sind und es daher einfacher ist, dafür zu ranken.

Mittels einer Keyword-Recherche und einer Keyword-Analyse lässt sich analysieren, was die jeweilige Zielgruppe tatsächlich sucht und welche Suchintentionen sie haben. Danach sollten die Keywords sinnvoll platziert werden. Keywords sollten in folgenden Elementen vorhanden sein:

  • Im Title Tag (möglichst weit vorne)
  • In der H1 und H2 Überschrift
  • Im Text
  • Im Dateinamen eines Bildes, Grafik und im Alt Tag

Sebastian Erlhofer stellt in seinem SEO-Standardwerk „Suchmaschinenoptimierung“ drei Gütekriterien für ein gutes Keyword vor: Einerseits muss das Keyword das Thema einer Seite möglichst genau abdecken: „Gelangt ein Besucher mit einem Keyword auf Ihre Seite, zu dem aber der Inhalt nicht passt, ist der Besucher schnell wieder fort.“ (S. 143). Ein gutes Keyword sind weiterhin solche, die von der jeweiligen Zielgruppe häufig gesucht werden. Andererseits sollte es sich um ein Keyword handeln, bei dem der Wettbewerb möglichst gering ist.

Exkurs: Suchintentionen

Hinter jedem Keyword, das ein User in die Suchmaschinen eingibt, befindet sich eine bestimmte Suchintention. Um ein gutes Ranking zu erzielen, ist es essenziell, die Suchintention hinter dem Keyword zu kennen und den Content darauf zu optimieren. Durch folgende Fragen lässt sich die Suchintention bestimmen:

  • Erfolgt die Suche mit der Absicht, etwas zu kaufen?
  • Schaut sich jemand einfach nur um, um Informationen zu sammeln und Optionen anzusehen?
  • Möchte jemand zu einer Website oder Internetseite navigieren, die er bereits kennt?

Im Allgemeinen gibt es vier Hauptkategorien von Suchintentionen:

  • Transaktionsorientierte Suchintention/Kaufabsicht
  • Kommerzielle Suchintention
  • Navigationsorientierte Suchintention
  • Informationsorientierte Suchintention

4. Ranking-Faktor: Nutzersignale

Darüber hinaus betrachtet Google auch die Klickrate (CTR) einer Website, d.h. den Prozentsatz der Personen, die auf eine Seite klicken. Eine hohe CTR zeigt an, dass der Beitrag für die Nutzer relevant und nützlich ist, was zu einem höheren Google-Ranking führt. Denn das Ziel von Google ist es, den Nutzern möglichst relevante und nützliche Ergebnisse zu liefern. Durch gute Überschriften und überzeugende Meta-Descriptions lässt sich eine hohe Klickrate erzielen.

Neben der CTR spielen auch die Verweildauer und die Absprungrate beim Google Ranking eine wichtige Rolle. Die Verweildauer beschreibt, wie lange ein User auf einer Website verbringt. Wenn sich User lange Zeit auf einer Website aufhalten, ist dies für Google ein Zeichen für guten Content. Die Absprungrate hingegen zeigt Euch, wie viel Prozent der Besucher, die nach dem Klicken auf der Website die Sitzung sofort beenden. Dies ist für Google ein Hinweis dafür, dass Nutzer nicht zufrieden mit der Website sind.

Die Absprungrate sollte allerdings immer im Zusammenhang mit der Verweildauer gesehen werden. Es kann sein, dass User lange auf einer Seite verweilen und diese dann wieder verlassen, weil die Informationen, nach der sie gesucht haben, gefunden haben und die Suchintention damit befriedigt wurde.

5. Ranking-Faktor: User Experience

Zu den Google Rankingfaktoren gehört auch eine positive User Experience. Darunter versteht man die Erfahrung, die ein User mit der Website macht. Damit sich die User auf einer Website wohlfühlen und dort verweilen, sollte diese übersichtlich und ansprechend gestaltet sein. Dazu tragen eine klare Navigation und eine logische Seitenstruktur bei. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass die Inhalte leicht für die User zugänglich sind. Diese Barrierefreiheit sollte für Geräte bestehen, die Website sollte mithin unbedingt mobile-optimiert sein.

Eine positive User Experience erhöht die Verweildauer, was das Google Ranking beeinflusst.

6. Ranking-Faktor: Technik

Stichwort Mobile Optimierung: Im Zuge des Mobile First Index wird seit der Einführung im Jahr 2018 nur noch die mobile Version für das Ranking berücksichtigt. Die Website sollte also unbedingt auch für die Darstellung auf dem Smartphone optimiert sein.

Bei diesem Rankingfaktor spielen neben der Responsivität auch die geringe Ladezeiten eine große Rolle. Diese haben besonders im Rahmen der Core Web Vitals an Bedeutung gewonnen.

Exkurs: Core Web Vitals

Die Core Web Vitals sind ein Tool zur Messung der Website Performance. Sie setzen sich aus drei messbaren Kennzahlen (LCP, FID und CLS) zusammen, die die Seite im Hinblick auf ihre Ladezeit und Stabilität bewerten.

Der Messwert „Largest Contentful Paint“ (LCP) misst, wie schnell Benutzer das größte auf der Seite dargestellte Element erhalten, da dies wahrscheinlich der Inhalt ist, der den User am meisten interessiert. Dabei wird die Zeit vom Erscheinen des ersten Bytes auf dem Bildschirm bis zur vollständigen Anzeige des Inhaltselements. Google empfiehlt, dass LCP einer Webseite für 75% der Seitenladevorgänge unter 2,5 Sekunden zu halten.

Bei dem Messwert „First Input Delay“ (FID) handelt es sich um die Eingangsverzögerung. Hier wird die Zeit gemessen, die eine Seite benötigt, bis sie interaktiv bedienbar ist. Hier wird also die Reaktionszeit der Website gemessen. Google empfiehlt, dass Websites die FID für 75% der Seitenladevorgänge unter 100 Millisekunden halten.

Laut Google ist der Messwert „Cumulative Layout Shift” (CLS) ein zentrales Web Core Vital. Dieser Wert misst die kumulative Bewertung aller unerwarteten Layoutverschiebungen innerhalb des Ansichtsfensters, die während des gesamten Lebenszyklus einer Seite auftreten. CLS wird von Null (keine Verschiebung) bis zu einer positiven Zahl (häufige Verschiebung) gewertet. Google empfiehlt bei Webseiten einen CLS-Wert von 0,1 oder weniger anzustreben.

Diese Tools gibt es für die Messung der Core Web Vitals:

  • PageSpeed Insights
  • Google Search Console
  • Chrome UX Report
  • Web Vitals Extension
  • Chrome DevTools
  • Lighthouse

Nach einer Studie der SEO-Plattform Searchmetrics erreichten von den mehr als zwei Millionen untersuchten deutschsprachigen Websites nur drei Prozent einen guten Wert in allen drei Kategorien der Core-Web-Vitals-Messung. Gute Core Web Vitals werden daher mit einem höheren Ranking belohnt. Seit Ende August 2021 wirken sich die Core Web Vitals nämlich auf das Seitenranking aus.

Fazit

Es gibt viel zu viele unbekannte Google Rankingfaktoren, als dass es möglich wäre, alle Kriterien zu erfüllen. Mein Beitrag hat also keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit, sondern dient eher als kleine Hilfestellung. Hilfreich ist, sich immer im Hinterkopf zu behalten, dass Google immer die besten Ergebnisse präsentieren möchte, um den Nutzer an sich zu binden. Das hat allerdings auch zur Folge, dass der Algorithmus regelmäßig an neue Bedingungen angepasst wird.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sinnvoll ist, informativen, auf die Zielgruppe abgestimmten Content zu verfassen, gute Keywords sinnvoll zu platzieren, hilfreiche Links zu setzen und die Website so nutzerfreundlich wie möglich zu gestalten.

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